Die Aktienkurse von Unternehmen aus dem Cannabisbereich bleiben auch 2021 volatil. Kanadische Aktien, die an der NYSE und anderen US-Börsen notiert sind, haben in den letzten zwei Jahren enorme Anlegervermögen verbrannt.
Investoren zeigten sich optimistisch hinsichtlich der Legalisierung von Cannabis nördlich der Grenze. Kanadische Marihuanaproduzenten kämpfen jedoch mit einer geringeren Nachfrage als erwartet, einem florierenden Schwarzmarkt, hohen Lagerbeständen und steigenden Verlusten.
Cannabis-Investoren gehen davon aus, dass die kurzfristigen Gegenwinde in den kommenden Quartalen verschwinden werden, da die Welt zur Normalität zurückkehrt und es in den wichtigsten Märkten, insbesondere in den Industrieländern, zu liberalen Regelungen hinsichtlich des Cannabiskonsums kommt.
Für den Marihuana-Sektor wird ein enormes Wachstum prognostiziert
Während Technologieaktien die breiteren Märkte in den letzten Jahren zu Rekordhöhen getrieben haben, könnte das kommende Jahrzehnt für Cannabisaktien eine Glanzzeit werden. In den USA haben über 70 % der Bundesstaaten medizinische Marihuanaprodukte legalisiert, während Marihuana für den Freizeitgebrauch und medizinische Zwecke in 16 Bundesstaaten legal ist. Die Demokraten werden Cannabis in den USA wahrscheinlich auf Bundesebene entkriminalisieren oder sogar legalisieren, was die Cannabisaktien auf Rekordhöhen treiben dürfte.
Ein Forschungsbericht von New Frontier Data prognostiziert, dass die Cannabisverkäufe in den USA zwischen 2019 und 2025 jährlich um 21 % wachsen und bis zum Ende des Prognosezeitraums 41,5 Milliarden US-Dollar erreichen werden. Im Vergleich dazu wird für den kanadischen Cannabismarkt ein Wachstum von 2,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 auf 6,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2026 erwartet.
Mexiko hat gute Chancen, Marihuana zu legalisieren, was darauf schließen lässt, dass der nordamerikanische Cannabismarkt bis 2025 einen Jahresumsatz von fast 50 Milliarden US-Dollar erzielen wird. Sind deshalb unrentable Marihuanaproduzenten wie Sundial Growers (NASDAQ: SNDL ) derzeit eine gute Investition?
Die SNDL-Aktie ist um 95 % von ihrem Rekordhoch gefallen
Die Aktien von Sundial Growers gingen im August 2019 an die Börse und erreichten in diesem Monat ein Rekordhoch von 11,5 US-Dollar. Aktuell notiert die Aktie bei 0,70 US-Dollar pro Aktie, was einem Kursverlust von 95 % in weniger als zwei Jahren entspricht.
Einer der Hauptgründe für die schwache Performance von Sundial ist die enorme Verwässerung des Aktionärsvermögens. Um die Verschuldung zu senken, gab Sundial innerhalb von nur fünf Monaten (zwischen September 2020 und Februar 2021) 1,15 Milliarden Aktien aus.
Im Jahr 2020 verzeichnete das Unternehmen einen Verlust von 0,88 US-Dollar pro Aktie. Die Wall Street erwartet nun, dass Sundial Growers seine Verluste in den Jahren 2021 und 2022 auf 0,01 US-Dollar pro Aktie reduzieren wird. Diese Verbesserung des Geschäftsergebnisses mag zwar attraktiv erscheinen, Anleger sollten jedoch beachten, dass Sundial 1,66 Milliarden Aktien im Umlauf hat. Daher wird das Unternehmen in diesem Jahr immer noch einen Nettoverlust von über 16 Millionen US-Dollar verzeichnen, verglichen mit einem Umsatz von 55 Millionen US-Dollar im Jahr 2021.
Sundial verfügte zum 15. März 2021 über einen Kassenbestand von 570 Millionen US-Dollar, den das Unternehmen zur Tilgung der ausstehenden Schulden in seiner Bilanz nutzte. Die jüngste Kapitalerhöhung gibt Sundial die Flexibilität, künftig mehrere Wachstumsinitiativen umzusetzen. Allerdings reichte das Unternehmen kürzlich auch einen Prospekt ein, in dem es erklärte, das Unternehmen könne weitere 800 Millionen US-Dollar Eigenkapital aufnehmen. Dies deutet darauf hin, dass sich Anleger möglicherweise auf eine weitere Verwässerungsrunde einstellen müssen.
Basierend auf dem aktuellen Kurs von 0,70 US-Dollar könnte Sundial in naher Zukunft 1,1 Milliarden neue Aktien ausgeben.
Hohe Bewertung für Sundial Growers
Sundial Growers wird mit einer Marktkapitalisierung von 1,17 Milliarden US-Dollar bewertet. Das bedeutet, dass die Aktie mit einem extrem hohen Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUR) von 21,2 gehandelt wird. Darüber hinaus verliert Sundial Marktanteile auf dem kanadischen Cannabismarkt. Im vierten Quartal 2020 hielt das Unternehmen 2,7 % des kanadischen Marihuanamarktes, verglichen mit einem Marktanteil von 3,5 % im vierten Quartal 2019. Der Nettoumsatz ging 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 % auf 60,9 Millionen kanadische Dollar zurück.
Im Jahr 2020 erntete Sundial 27.927 kg getrocknetes Cannabis, verglichen mit 34.012 kg Cannabis im Jahr 2019. Wenn wir den durchschnittlichen Verkaufspreis des Unternehmens von 6,01 Dollar pro Gramm berücksichtigen, deutet dies darauf hin, dass Sundial einen Bruttoumsatz von fast 116 Millionen kanadischen Dollar hätte verzeichnen müssen, wenn es ihm gelungen wäre, 100 % seiner Produktion zu verkaufen.
Der Bruttoumsatz von Sundial belief sich im Jahr 2020 jedoch lediglich auf 73,3 Millionen kanadische Dollar. Dies zeigt, dass das Unternehmen 60 % seiner Ernteerträge verkaufte und dadurch seine Lagerbestände erhöhte.
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Das letzte Fazit
Angesichts des sinkenden Marktanteils, der negativen Gewinnmargen und der Möglichkeit einer künftigen Verwässerung des Aktionärsvermögens erscheint Sundial Growers als eine risikoreiche Investition.
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