Die Seitengeschwindigkeit spielt eine zentrale Rolle in der digitalen Welt, sowohl hinsichtlich der Benutzererfahrung (User Experience, UX) als auch der Suchmaschinenoptimierung (SEO). In einer Zeit, in der Schnelligkeit oft gleichbedeutend mit Effizienz ist, kann die Geschwindigkeit, mit der eine Webseite lädt, über Erfolg oder Misserfolg derselben entscheiden.
In diesem Artikel wollen wir beleuchten, warum die Seitengeschwindigkeit so wichtig ist und wie man sie verbessern kann.
Was versteht man eigentlich unter Seitengeschwindigkeit?
Seitengeschwindigkeit oder auch Page Speed ist die Zeit, die benötigt wird, bis der komplette Inhalt einer Webseite nach dem Klick auf einen Link oder der Eingabe der URL im Browser angezeigt wird. Es ist also ein Maß dafür, wie schnell Inhalte für den Nutzer sichtbar und interaktiv werden.
Eine Webseite besteht in der Regel aus verschiedenen Elementen wie JavaScript-Dateien, HTML-Codes, Bildern, Videos etc. All diese Inhalte wirken sich auf die Seitengeschwindigkeit aus. Häufig weicht die Geschwindigkeit für Desktop- und Mobilgeräte aufgrund der technologischen Unterschiede ab.
Der Unterschied zwischen Seitengeschwindigkeit und Website-Geschwindigkeit
Oft werden die beiden Begriffe Seitengeschwindigkeit und Website-Geschwindigkeit synonym verwendet. Vielen mag der Unterschied auch gar nicht bewusst sein. Tatsächlich bezieht sich die Seitengeschwindigkeit aber auf die spezifische Ladezeit einer einzelnen Seite auf einer Website, während die Website-Geschwindigkeit die durchschnittliche Ladezeit aller Seiten einer Website meint. Letztere ist also ein Maß dafür, wie schnell Nutzer auf Inhalte zugreifen können, wenn sie durch verschiedene Teile der Website navigieren.
Der Einfluss der Seitengeschwindigkeit auf die Benutzererfahrung
Webagentur Deutschland wissen, dass die Seitengeschwindigkeit die Benutzererfahrung maßgeblich beeinflusst. Studien zeigen, dass Webseiten, die länger als drei Sekunden zum Laden benötigen, von einem erheblichen Prozentsatz der Nutzer verlassen werden. Die Absprungrate steigt also signifikant an und es wird unwahrscheinlicher, dass Nutzer die Seite wiederholt besuchen. Die Seitengeschwindigkeit wirkt sich vor allem auf folgende Aspekte aus:
- Nutzerzufriedenheit: Eine reibungslose und effiziente Online-Erfahrung sorgt dafür, dass Nutzer interessiert bleiben und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie gewünschte Aktionen ausführen, sei es ein Kauf, das Ausfüllen eines Formulars oder das Lesen von Inhalten.
- Wahrnehmung der Marke: Die Leistung einer Webseite färbt auch auf das Image einer Marke ab. Schnelle Ladezeiten vermitteln Professionalität und Zuverlässigkeit, während langsame Seiten Frustration erzeugen und potenziell sogar das Vertrauen in die Marke untergraben können.
- Mobile Nutzung: In einer Welt, die zunehmend mobil wird, wird die Seitengeschwindigkeit besonders kritisch beäugt. Mobile Nutzer erwarten schnelle Ladezeiten, selbst unter weniger optimalen Netzwerkbedingungen.
Der Einfluss der Seitengeschwindigkeit auf SEO-Rankings
Die Abkürzung SEO steht für Search Engine Optimization, also auf Deutsch Suchmaschinenoptimierung. Kurz gesagt, geht es dabei darum, Webseiten und deren Inhalte an die Mechanismen anzupassen, mit denen Suchmaschinen diese bewerten und in ihre Suchergebnisse einordnen. Ziel des Ganzen ist es, dass die optimierten Webseiten in den Ergebnissen so hoch oben wie möglich angezeigt werden. Denn nur so kann genügend Traffic generiert werden.
Wie wichtig ein gutes Suchmaschinen-Ranking ist, zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Marketing zum Nutzerverhalten in Suchmaschinen. Rund 30 Prozent der Klicks über eine Suchanfrage entfallen auf das erste Suchergebnis und nur noch jeder Zehnte schaut sich überhaupt das dritte Ergebnis an. Außerdem schauen sich 70 Prozent der Suchmaschinennutzer nur die Ergebnisse auf der ersten Seite an.
Bereits 2010 kündigte Google an, dass Seiten- und Webseiten-Geschwindigkeit in den Suchrankings berücksichtigt werden würde.
Eine positive Benutzererfahrung steht hier ganz klar im Fokus. Es ist also unter anderem wichtig, dass Besucher ein positives Erlebnis beim Aufruf einer Webseite haben, um in den Suchmaschinen-Rankings weit oben zu landen. Ein großer Teil der Benutzererfahrung entfällt auf die Website-Performance. Schließlich weiß jeder von uns, wie frustrierend es ist, wenn man ewig darauf warten muss, dass die Seite endlich geladen ist.
Eine hohe Seitengeschwindigkeit wirkt sich bezüglich SEO positiv auf folgende Faktoren aus:
- Suchmaschinen-Rankings: Langsame Webseiten werden in den Suchergebnissen tendenziell niedriger eingestuft. Google und andere Suchmaschinen streben danach, ihren Nutzern die bestmögliche Erfahrung zu bieten, und bevorzugen daher Seiten, die schnell laden und hochwertige Inhalte bieten.
- Crawling: Die Geschwindigkeit einer Webseite beeinflusst auch, wie oft und wie gründlich Suchmaschinen sie crawlen. Schnellere Seiten können effizienter gecrawlt werden, was bedeutet, dass neue oder aktualisierte Inhalte schneller in den Suchergebnissen erscheinen können.
- Mobile-First-Indexing: Mit der Einführung des Mobile-First-Indexing durch Google wird die mobile Version einer Webseite zum primären Maßstab für Ranking und Indexierung. Da mobile Geräte oft weniger leistungsfähig sind und langsamere Internetverbindungen nutzen, wird die Seitengeschwindigkeit noch wichtiger.
Strategien zur Verbesserung der Seitengeschwindigkeit
Angesichts der Bedeutung der Seitengeschwindigkeit für UX und SEO gibt es mehrere Strategien, die Webseitenbetreiber nutzen können, um ihre Seiten schneller zu machen:
- Bilder optimieren
Große Bilddateien können die Ladezeiten erheblich verlangsamen. Die Optimierung von Bildern durch Komprimierung und das richtige Format kann die Größe einer Datei reduzieren, ohne dabei die Qualität zu beeinträchtigen.
Responsive Bilder, also solche, die für verschiedene Bildschirmgrößen optimiert sind, vermeiden, dass auf Mobilgeräten unnötig große Bilder geladen werden.
- Lazy Loading anwenden
Mit Lazy Loading werden Bilder oder Videos auf einer Webseite erst geladen, wenn sie in den sichtbaren Bereich des Browsers scrollen. So kann man die anfängliche Ladezeit einer Seite erheblich verkürzen.
- Caching nutzen
Durch Caching können wiederkehrende Besucher schneller auf eine Webseite zugreifen, da bestimmte Elemente der Seite lokal im Browser gespeichert werden.
- Content Delivery Networks (CDNs) einsetzen
CDNs speichern Kopien einer Webseite auf Servern rund um die Welt, wodurch die Inhalte schneller an Nutzer ausgegeben werden können, unabhängig von ihrem geografischen Standort.
- Javascript und CSS minimieren
Das Entfernen unnötiger Zeichen aus Code-Dateien kann deren Größe verringern und somit die Ladezeiten verbessern.
Auch externe Skripte, wie Schriftarten oder Widgets von Drittanbietern, können sich auf die Seitengeschwindigkeit auswirken. Die Nutzung sollte deshalb auf das Notwendigste begrenzt werden.
- Serverantwortzeit optimieren
Die Wahl eines leistungsfähigen Webhostings und die Optimierung der Serverkonfiguration sorgen für schnellere Antwortzeiten und steigern somit die Gesamtperformance einer Webseite.
Fazit
Die Geschwindigkeit, mit der Webseiten laden, spielt eine wesentliche Rolle sowohl für das Nutzererlebnis als auch für die Platzierung einer Webseite in den Suchergebnissen. Webseitenbetreiber sollten also definitiv Methoden zur Beschleunigung ihrer Webseiten implementieren, um so den Traffic zu steigern. Wir leben in einer Online-Welt, in der jede Sekunde zählt. Dementsprechend stellen Bemühungen um eine schnelle Webseite lohnende Langzeitinvestitionen dar.