SWISS International Air Lines ist die nationale Fluggesellschaft der Schweiz mit ihrem Drehkreuz am Flughafen Zürich. Als wichtiges Mitglied der Lufthansa Group und der Star Alliance betreibt SWISS eine Flotte von über 100 Flugzeugen zu zahlreichen Kurz- und Langstreckenzielen. SWISS hat auch eine operative Basis in Genf und feiert im März 2022 ihr 20-jähriges Bestehen.
SWISS wurde vor knapp zwei Jahrzehnten, im März 2002, gegründet, ihre Wurzeln reichen jedoch weiter zurück als Regionalfluggesellschaft. Mit Sitz in Basel übernahm sie die Rolle der nationalen Fluggesellschaft der Schweiz von Swissair. Ursprünglich war geplant, sich der One World Alliance anzuschließen, doch nach der Übernahme durch Lufthansa im Jahr 2007 wurde sie Mitglied der Star Alliance.
Gegründet vor fast 22 Jahren
SWISS International Air Lines entstand nach der Insolvenz der ehemaligen nationalen Fluggesellschaft Swissair im Jahr 2002. Swissair existierte bereits vor dem Zweiten Weltkrieg und flog unter anderem mit der Boeing 747. Als eine neue nationale Fluggesellschaft benötigt wurde, sprang eine Fluggesellschaft namens Crossair ein und übernahm die Überreste der inzwischen bankrotten Swissair.
Crossair war vor dem Zusammenbruch der ehemaligen nationalen Fluggesellschaft die regionale Tochtergesellschaft von Swissair und existiert seit 1975. Nachdem die Gläubiger von Swissair den Großteil der Vermögenswerte der insolventen Fluggesellschaft an Crossair verkauft hatten, wurde die Fluggesellschaft zu SWISS. Am 31. März 2002 nahm sie ihren Betrieb auf.
Laut ch-aviation bestand die Flotte aus vielen Flugzeugen, die schnell ausgemustert wurden, um das Unternehmen zu verkleinern. Sie hatte zwei Saab 340B, 31 Saab 2000, neun MD-83, zwei MD-82, 16 MD-11, 14 Embraer EMB-145LU, 11 Embraer EMB-145LR, vier ARJ85, fünf ARJ100, 13 Airbus A330-200, zwei A321-200, sechs A321-100, 12 A320-200 und acht A319-100. Das sind insgesamt 135 Flugzeuge. Diese Flotte war völlig unhaltbar und wurde von SWISS schnell verkleinert, so dass der Betrieb im Jahr 2006 auf 55 Flugzeuge reduziert wurde. Im November 2023 verfügt SWISS über 113 Flugzeuge in ihrer Flotte.
Gescheiterte BA/Oneworld-Partnerschaft
Schon bald erwog die neu gegründete SWISS International Air Lines die Idee, sich mit anderen Fluggesellschaften zusammenzuschließen. Damit wollte man das Wachstum fördern und eine Reihe ungünstiger Schicksale vermeiden, die die damaligen Direktoren vorhersahen. Ohne eine Partnerschaft, so fürchteten sie, müsste SWISS sich entweder auf eine Nischenfluggesellschaft umorientieren oder als Fluggesellschaft bis zur Unkenntlichkeit schrumpfen.
Daher begann SWISS Gespräche mit mehreren führenden europäischen Fluggesellschaften. Nachdem SWISS mit Air France-KLM nicht weiterkam, wandte sie ihre Aufmerksamkeit der britischen Fluggesellschaft British Airways zu. Im Gegenzug versuchte SWISS ein Jahr lang, Teil der One World Alliance zu werden, deren Gründungsmitglied British Airways war. Dies führte jedoch letztendlich zu Spannungen mit der britischen Fluggesellschaft.
Der Grund für die Spannungen war die Tatsache, dass SWISS und British Airways auf mehreren wichtigen Strecken miteinander konkurrierten. Trotz der Einwände der britischen Fluggesellschaft erhielt SWISS schließlich die Erlaubnis, der Allianz beizutreten. Letztendlich lehnte die Fluggesellschaft die Möglichkeit jedoch ab, da sie der Ansicht war, dass dies in Bezug auf die Vorteile eine einseitige Beziehung zu British Airways wäre.
Langsam von der Lufthansa übernommen
Im Juni 2004 gab SWISS bekannt, dass sie nicht zu One World wechseln würde. Nur neun Monate später schloss sie einen neuen Vertrag mit Lufthansa ab. Das Ergebnis war eine schrittweise Übernahme, die SWISS schließlich in den Lufthansa-Konzern und sein Vielfliegerprogramm „Miles & More“ integrierte. Lufthansa erwarb im März 2005 zunächst einen Anteil von 11 % an SWISS.
Im Laufe der nächsten zwei Jahre erlangte Lufthansa immer mehr Kontrolle über SWISS und integrierte deren Betrieb schrittweise in den Konzern. Im April 2006 wurde SWISS sowohl Mitglied des oben genannten Miles & More-Programms als auch der Star Alliance. Im Juli 2007 war die Übernahme offiziell abgeschlossen und SWISS ist bis heute Mitglied des Lufthansa-Konzerns.
Tochtergesellschaften und Akquisitionen
Mitte der 2000er Jahre erweiterte SWISS zudem ihren Betrieb in Form der Gründung einer regionalen Tochtergesellschaft. Darüber hinaus übernahm SWISS in den darauffolgenden Jahren mehrere Fluggesellschaften. Die regionale Tochtergesellschaft von SWISS wurde im September 2005 als Swiss European Airlines gegründet. Sie nahm zwei Monate später, im November 2005, den Betrieb auf.
Ursprünglich war die Tochtergesellschaft eine Regionalfluggesellschaft, wurde aber 2015 in Swiss Global Airlines umbenannt. Dies spiegelte die Tatsache wider, dass sie begonnen hatte, im Auftrag ihrer Muttergesellschaft bestimmte Langstreckendienste mit der Boeing 777 durchzuführen. Im April 2018 gliederte SWISS die Fluglinie nach einem neuen harmonisierten Tarifvertrag wieder in ihren eigenen Hauptbetrieb ein.
Im Jahr 2008 übernahm SWISS außerdem Edelweiss Air und Servair. Edelweiss ist heute der Freizeitzweig der Fluggesellschaft und fliegt zu verschiedenen Urlaubszielen innerhalb und außerhalb Europas. Servair hingegen konzentrierte sich auf Geschäftsreisen. Nach der Übernahme wurde das Unternehmen in Swiss Private Aviation umbenannt, stellte jedoch drei Jahre später aufgrund von Umstrukturierungen den Betrieb ein.
Markengeschichte
Im Laufe seiner Geschichte hat SWISS einen einfachen, aber intelligenten Ansatz für seine Markenidentität beibehalten. Die frühe Lackierung zeigte die Schweizer Flagge auf dem Heck des Flugzeugs. Der Rumpf war dagegen fast vollständig weiß. Auf der Vorderseite des Flugzeugs war der Name der Fluggesellschaft in Kleinbuchstaben gedruckt, daneben stand der Name des Landes in verschiedenen Sprachen.
Seit 2011 lackiert SWISS seine Flugzeuge in einer leicht abgewandelten Version dieses einfachen, aber wirkungsvollen Farbschemas. Der Name der Fluggesellschaft ist nun in dicken roten Großbuchstaben vorne auf dem Rumpf aufgedruckt. Die Namensliste der Schweiz in Französisch, Deutsch, Italienisch und Rätoromanisch (den vier Amtssprachen des Landes) ist daneben nicht mehr zu sehen.
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Jüngste Entwicklungen
SWISS hat in den letzten Jahren eine vielfältige und moderne Flotte aufgebaut. Das Unternehmen verfügt derzeit über eine Flotte von 113 Flugzeugen, von denen 25 an andere Unternehmen wie Helvetic Airways und airBaltic verleast sind.
SWISS verfügt für den Kurzstreckenbetrieb über neun Airbus A220-100, 28 A220-300, 12 A320ceo, sechs A320neo, drei A321-100 und drei A321-200. Sieben A220-300 sind an airBaltic verleast. Darüber hinaus verfügt SWISS über 18 Embraer E190, die an Helvetic Airways verleast sind. Für den Langstreckenbetrieb verfügt SWISS über 14 Airbus A330-300, 12 Boeing 777-300ER und vier A340-300.
Für die Zukunft liegen dem Unternehmen Bestellungen für zehn A320neo, fünf A321neo und fünf A350-900 vor, die bis 2025 die älteren A340 ersetzen sollen.
Was halten Sie von SWISS? Haben Sie besondere Erinnerungen an Flüge mit der 19 Jahre alten Fluggesellschaft? Teilen Sie uns Ihre Gedanken und Erfahrungen in den Kommentaren mit.