Zwift bietet die beliebteste virtuelle Trainingsplattform, fast gleichbedeutend mit Indoor-Cycle-Training. Im September brachte die US-Marke mit dem Zwift Hub ihr erstes Fitnessgerät auf den Markt. Dabei legten sie Wert auf einfache Bedienbarkeit und ein realistisches Fahrerlebnis, und das zum Preis von nur 499 €. Wie schlägt sich die Hardware?
Für viele bedeutet Winterzeit Zeit für intelligente Trainer, und das wiederum bedeutet normalerweise, sich bei Zwift, TrainerRoad, Wahoo RGT, Rouvy einzuloggen und drinnen zu schwitzen. Die Gründe dafür sind vielfältig: kürzere Tage, kalte und rutschige Straßen. Hinzu kommt der scheinbar endlose Kampf gegen Straßenschmutz und Salz, den Sie zwangsläufig verlieren werden. Wie kann man sich unter solchen Bedingungen an einen strukturierten Trainingsplan halten, um im Frühjahr nicht wieder bei null anzufangen? Für immer mehr Sportler ist ein intelligenter Indoor-Trainer die Antwort. Dort finden Sie virtuelle Rennen, Trainingspläne und Workouts. Aber welcher Smart-Trainer ist der beste, wenn Sie gerade erst anfangen? Laut Zwift schrecken viele Einsteiger in die Szene vor der großen Auswahl an smarten Trainern auf dem Markt ( siehe unseren Vergleichstest ) und den technischen Hürden des Indoor-Trainings ab. Sie behaupten, dass es bis zu 3 Millionen Menschen sind, also ungefähr das Doppelte ihrer Nutzerbasis. Zwift zielt mit dem Zwift Hub Smart Trainer auf diese potenziellen Benutzer ab und hilft ihnen, die größten Eintrittsbarrieren zu überwinden. Doch was kann der Zwift Hub Smart Trainer und ist er nur für Einsteiger geeignet, oder können auch erfahrene Fahrer davon profitieren? Wir quälten uns ein paar Stunden lang in unserer Schmerzhöhle, um den Zwift Hub auszuprobieren.
Die nackten Fakten und wo der Zwift Hub Smart Trainer hineinpasst
Für alle, die die harten Fakten wollen, hier die grundlegenden Spezifikationen des Zwift Hub Smart Trainers:
Größe, Gewicht und Haptik
- Länge: 49,7 cm
- Breite: 61,2 cm
- Höhe: 46,1 cm
- Gewicht: 15 kg
- nicht faltbar
- hat keinen Tragegriff
- nicht höhenverstellbare Füße
Leistung und Daten
- Genauigkeit: +/- 2,5 %
- Das bedeutet, dass der Zwift Hub nicht für Elite-E-Sport-Wettbewerbe zugelassen ist, bei denen die Genauigkeit im Jahr 2022 auf 1 % festgelegt wurde.
- Dennoch ermöglicht dir der Zwift Hub die Teilnahme an allen gängigen Community-Rennen, wie zum Beispiel der Tour de Zwift.
- max. Leistung: 1.800 W
- max. Widerstand: 16 %
- Schwungradgewicht: 4,7 kg/10,3 lb
- Messdaten: Leistung, Trittfrequenz, Geschwindigkeit und Distanz
Verbindung
- Datenübertragung über Bluetooth FTMS und ANT+ FE-C
- kann über Bluetooth FTMS oder ANT+ FE-C gesteuert werden
- kann eine Verbindung zu einem ANT+-Herzfrequenzmesser herstellen und Daten über Bluetooth übertragen
- LED zeigt den ANT+- und Bluetooth-Verbindungsstatus an
- Over-the-Air-Firmware-Updates über Bluetooth mit der Zwift Companion App
Weitere technische Daten
- max. Fahrergewicht: 120 kg
- Geräuschpegel: 52 dB bei 250 W
- Betriebstemperatur: -10 °C bis + 25 °C
- Mindestleistung erforderlich: 90 W
- Standard-Kassettenkonfigurationen
- 12-Gang-Option: 11–30 t
- 8-, 9-, 10- und 11-Gang-Optionen: 11–28 t
Schauen Sie sich die Zahlen an und vergleichen Sie sie mit der Konkurrenz
Wie erwartet zeigen die Zahlen des Zwift Hub-Fahrradtrainers, dass er zu den Einsteigern für intelligente Trainer zählt. Es sieht eher dünn aus und ist mit 15 kg im Vergleich zur Konkurrenz relativ leicht, das Schwungrad wiegt gerade einmal 4,7 kg. Die maximale Leistung und Steigung liegen jedoch auf dem Niveau von Wahoo KICKR Core Smart oder Elite Suito-T. In dieser Hinsicht ist der Zwift Hub deutlich besser als der Tacx FLUX S. Der größte Unterschied zu vielen anderen Modellen ist jedoch der Preis, der bei bereits montierter Wunschkassette bei 499 € liegt.
Kompatibilität des Zwift Hub Smart Trainers
- Radgrößen: geeignet für 650c, 700c, 24″, 26″, 27,5″, 29″, Straßen- und MTB-Räder
- Achsen: kompatibel mit 130 mm und 135 mm Schnellspanner sowie 12 x 142 mm und 12 x 148 mm Steckachsen
- Freilaufkompatibilität: 8-, 9-, 10-, 11- und 12-fach Shimano HYPERGLIDE-Kassetten
Ist der Zwift Hub mit anderen Programmen kompatibel?
Dank ANT+- und Bluetooth-Konnektivität kann es mit nahezu jeder anderen Software für das Indoor-Cycle-Training verwendet werden, wie z. B. TrainerRoad, Wahoo RGT, Rouvy usw.
Was ist nicht mit dem Zwift Hub Smart Trainer kompatibel?
Obwohl der Zwift Hub Smart Trainer mit 12-Gang-Antrieben kompatibel ist, kann er laut Zwift nicht mit SRAM AXS Flat-Top-Ketten verwendet werden. Technisch scheint es zu funktionieren, aber Zwift hat (noch) kein grünes Licht gegeben. Gleiches gilt für alle Campagnolo-Antriebe. Aufgrund des Shimano HYPERGLIDE-Freilaufkörpers funktioniert es nicht mit Campagnolo-Kassetten. Allerdings gibt es hierfür verschiedene Workarounds, wie den Austausch des Freilaufkörpers oder die Verwendung einer speziellen Kassette wie der Miche Primato mit Campagnolo-Abstandshaltern. Auch hier lautet die offizielle Stellungnahme von Zwift: „Wir arbeiten daran.“ Das Einzige, was Zwift nicht plant, ist die Möglichkeit, den Trainer offline zu nutzen. Dennoch heißt es, dass der Zwift Hub als eigenständiger Trainer fungieren kann, sie verraten jedoch nicht, wie man in diesem Fall den Widerstand einstellt. Wir haben es mit dem Wahoo ELEMNT sowie der myETraining-App von Elite ausprobiert. Es funktionierte mit der Wahoo Companion App, erkannte den Zwift Hub und ermöglichte Ihnen die Durchführung Ihrer Trainingsfahrten. Die Elite myETraining-App funktionierte dagegen nicht.
Was unterscheidet den Zwift Hub von anderen Smart-Trainern?
Zunächst einmal: Der Zwift Hub wurde nicht von Zwift selbst entwickelt. Stattdessen basiert es größtenteils auf dem JetBlack Volt Smart Trainer, der 2021 auf den Markt kam. Der Zwift Hub ist bis auf ein paar clevere Ergänzungen praktisch identisch. Die Änderungen, die Zwift am Hub vorgenommen hat, beziehen sich auf die Firmware, das Unboxing-Erlebnis und mehr Spielraum für Scheibenbremsen. Konkret unterscheidet sich der Zwift Hub von anderen Smart Trainern durch:
- Lieferung mit vorinstallierter Kassette (Käufer wählt zwischen 8 und 12 Gängen)
- Farbmarkierungen am Gehäuse und an den Füßen erleichtern den Aufbau
- benötigtes Werkzeug im Lieferumfang enthalten
- Aktualisierungen über die Zwift Companion-App
- nahtlose Integration mit der Zwift-Software
- Zwift Hub-Kit für deinen Avatar im Spiel
- mehr Freiraum für Bremssättel
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dies keine neuen Killerfunktionen sind, auf die die Indoor-Cycling-Welt gewartet hat. Aber der Ansatz von Zwift, einen einfachen Smart-Trainer bereitzustellen, der Einsteigern und Technikfaulen an die Hand nimmt, wurde konsequent umgesetzt.
Der Zwift Hub Smart Trainer in Aktion
Soviel zur Theorie, nun zur Praxis. Wie verhält sich der Zwift Hub beim Einrichten und insbesondere bei Trainingseinheiten? Um das herauszufinden, haben wir mehrere Stunden auf dem Smart Trainer verbracht. Dabei haben wir alles ausprobiert, was das Zwift-Universum zu bieten hat, von Freiform-Übungsfahrten über Workouts bis hin zu Gruppenfahrten und sogar Zwift-Rennen.
Auspacken und Zusammenbauen des Zwift Hub
Das schlichte, aber clevere Verpackungsdesign macht Lust auf das Auspacken und Zusammenbauen. Auf der Außenseite ist sogar ein QR-Code aufgedruckt, der Sie direkt zu einer Montageanleitung führt. Im Paket finden Sie alles, was Sie zur Erledigung Ihrer Arbeit benötigen. Von Schraubenschlüsseln und farbcodierten Schablonen zur Bestimmung der Achsbreite bis hin zu den Beinen und drei verschiedenen Kabeln für die Stecker verschiedener Länder. Im Lieferumfang ist auch eine ausführliche Anleitung enthalten. Die Größe des Smart Trainers und die Komponenten sehen etwas dürftig aus, aber er ist dennoch robust. Vom Design her ist der Zwift Hub funktionaler und weniger ausgefallen als andere Smart-Trainer.
Der Zusammenbau ist recht einfach und es würde viel kosten, etwas falsch zu machen oder die Anleitung nicht zu verstehen. Wie beim Verbinden von Elektrokabeln stimmen Sie einfach die Farben aufeinander ab und schon ist der Zwift Hub auf den Beinen. Jetzt müssen Sie nur noch das Stromkabel mit dem für Ihr Land passenden Stecker einstecken, mithilfe der farblich gekennzeichneten Karten den passenden Achsadapter einsetzen und Ihr Fahrrad einklemmen. Selbst technisch unerfahrene Leute sollten in der Lage sein, den Aufbau in etwa 20 bis 30 Minuten abzuschließen. Das Einzige, was wir im Karton nicht fanden, war eine Halterung für das Vorderrad, die die meisten anderen Marken bieten.
Einrichten und Koppeln des Zwift Hub
Der nächste Schritt ist die Kopplung des Zwift Hubs mit Zwift. Wir haben für unseren Test ein iPhone und Apple TV genutzt und hatten keinerlei Probleme. Die Zwift-Software hat unseren Zwift Hub sofort erkannt. Wir erhielten sofort eine Benachrichtigung, dass ein Update verfügbar sei, das wir innerhalb von zwei Minuten heruntergeladen und installiert haben, indem wir in der Zwift Companion-App auf „Mehr“ und dann auf „Zwift-Hardware“ gingen. Auch das Anschließen des Wahoo TICKR-Herzfrequenzmessers war im Handumdrehen erledigt.
Gefühl des Zwift Hub
Und schon waren wir startklar! Wir rasten die Hügel von Watopia hinauf und hinunter, durch die Straßen von Innsbruck und entlang der Wolkenkratzer von New York. Der Widerstand beim Treten fühlt sich angenehm und natürlich an. Es gab keine Verzögerung oder ein Ruckeln bei wechselnden Widerstandsstufen wie beim Annähern an einen Anstieg. Der Geräuschpegel blieb in allen erreichbaren Leistungsbereichen niedrig. Es ist leise genug, um im Wohnzimmer verwendet zu werden. Auch wenn im Nachbarzimmer ein Baby schläft oder die bessere Hälfte lesen möchte, stört der Zwift Hub sie nicht.
Wir haben viel Zeit im ERG-Modus verbracht. In diesem Fall regelt der Smart Trainer den Widerstand automatisch, um die Wattvorgaben innerhalb eines Trainings einzuhalten. So können Sie sich auf das Schwitzen und Leiden konzentrieren und nicht darauf, die richtige Ausrüstung zu finden. Während wir bei anderen Indoor-Trainern gelegentlich Probleme mit der Trittfrequenz im ERG-Modus hatten, ist dies beim Zwift Hub nicht der Fall. Ob 140 oder 480 Watt, wir hatten nie Probleme, die vorgegebene Trittfrequenz einzuhalten. Auch die Übergänge zwischen den Intervallen verliefen reibungslos jamyan mcgregor.
In unserem umfassenden Test konnten wir den Zwift Hub auf den Punkt bringen und auf fast 1.200 Watt bringen. Mal ehrlich: Wer von uns Hobbyfahrern schafft es, in der Spitze mehr als 1.400 Watt abzugeben? In dieser Hinsicht ist die maximale Leistung des Zwift Hubs von 1.800 Watt mehr als ausreichend. Was für harte Anstrengungen hingegen nicht ausreichte, war die Stabilität des Hubs. Immer wenn wir bei einem Rennen im Sprint ins Ziel kamen, wackelte der smarte Trainer leicht hin und her. Es wurde nie so schlimm, dass wir dachten, es könnte umkippen, aber es gab deutlich spürbare Bewegungen. Beim Absteigen kippte das Fahrrad auch recht leicht zur Seite. Allerdings gab der Ständer beim Treten im Sitzen nicht nach. Die Zwift-Nabe verströmte auf den ersten 50 Kilometern einen plastischen Geruch, was vermutlich an der Erwärmung des Schwungrads lag. Es wird sehr, sehr heiß. Nach 80 Kilometern blieb nur noch die Hitze, da der Geruch verflogen war.
Fazit
Der Zwift Hub erleichtert Neueinsteigern den Einstieg. Dank des intuitiven Designs und der vorinstallierten Kassette können auch technisch Laien unter uns die Hürden des Indoor-Trainings meistern. Für Vielradler, die einfach fit durch den Winter kommen wollen, sind die Leistungsdaten vollkommen ausreichend. Für 499 € bekommt man einen ordentlichen und benutzerfreundlichen Smarttrainer. Leistungsstärkere Fahrer werden mit anderen Geräten zufriedener sein, aber das ist nicht die Zielgruppe des Zwift Hub.